
French Press: einfach, ehrlich, stark
Manchmal ist weniger einfach mehr – vor allem bei der Zubereitung mit der French Press. Kein Schnickschnack, keine Papierfilter, kein Strom(wenn man den Wasserkocher weg lässt). Nur Wasser, Kaffee und ein bisschen Zeit. Und genau das macht sie so besonders.
Die perfekte Menge
Für ein volles, ausgewogenes Ergebnis empfehle ich dir 55 bis 70 g Kaffee pro Liter Wasser.
In diesem Fall arbeite ich mit 38,5 g Kaffee auf 750 ml Wasser – ein Verhältnis, das sich für mich in der Praxis bewährt hat.
➡️ Tipp: Wer noch tiefer in die Brühverhältnisse und Rezepte eintauchen will, findet hier meine 3 Tipps für Home Baristas.
Mahlgrad: mittel bis grob, ähnlich wie grobes Meersalz (ich konnte mit dieser Angabe noch nie was anfangen. Bei der Niche zum Beispiel ist es von Mahlgrad 1 (sehr fein) – 50 (wirklich grob) zwischen 35 und 45.
Falls du noch auf der Suche nach einer zuverlässigen Mühle bist: eine Handmühle wie die KINGrinder K6 oder eine elektrische Kaffeemühle wie die Fellow Gen 2 Ode sind perfekte Begleiter.
So gelingt’s Schritt für Schritt
1. Kaffeepulver einfüllen
Das frisch gemahlene Kaffeepulver direkt in die vorgewärmte French Press geben.
➡️ Lies auch: Unsere Bohnenreviews – welche Kaffees sich besonders gut eignen.
2. Wasser – Hälfte vorab aufgießen
Ungefähr die Hälfte des heißen Wassers (nicht kochend, ideal sind 92–96 °C) gleichmäßig über das Pulver gießen.
➡️ Ein Wasserkocher mit Temperatureinstellung wie der Fellow Stagg EKG macht das noch einfacher.
3. Bloom & Rühren
Warte 1 Minute – das ist der sogenannte “Bloom”. Währenddessen ruhig mal mit einem Löffel oder Holzstab leicht umrühren, damit sich alle Partikel benetzen.
4. Restliches Wasser auffüllen
Jetzt das restliche Wasser hinzufügen und den Deckel aufsetzen, ohne den Stempel schon herunterzudrücken.
5. Ziehzeit – nach Geschmack
Für einen milderen Kaffee empfehlen sich 3 Minuten, für einen kräftigeren Geschmack bis zu 5 Minuten Ziehzeit.
➡️ Erfahre mehr über Espresso-Zubereitung und Extraktionszeiten im Vergleich – spannend, wie unterschiedlich Brühmethoden arbeiten.
6. Kruste brechen
Während der Ziehzeit kannst du mit einem Löffel mehrmals vorsichtig die Kaffeekruste an der Oberfläche durchbrechen – das hilft, Bitterstoffe zu reduzieren und mehr Aromen freizusetzen.
7. Stempel & Servieren
Zum Schluss den Stempel nur bis zur Hälfte langsam herunterdrücken – nicht mit Gewalt, lieber mit Gefühl. Dann den Kaffee direkt durch das Sieb in die Tasse gießen.
➡️ Wenn du noch keine French Press hast: Die Bodum Chambord ist ein Klassiker und sehr langlebig.
Fazit
French Press Kaffee ist pur, unkompliziert und voller Geschmack – wenn man ihn mit etwas Geduld und der richtigen Technik zubereitet. Genau das Richtige für langsame Morgen, ruhige Nachmittage oder einfach dann, wenn du echten Kaffeegeschmack ohne Kompromisse willst.
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