Mein Home-Barista-Setup: Was sich lohnt – und was nicht
Ein Blick auf Maschine, Mühlen & Zubehör – und was davon mich wirklich weitergebracht hat.
Seit ich mich intensiver mit Kaffee beschäftige, hat sich einiges verändert. Nicht nur mein Geschmack, sondern auch mein Blick auf das, was man wirklich braucht.
In diesem Artikel zeige ich dir mein aktuelles Setup – ganz ohne rumschwafelei und Influenzer-Kram. Dafür mit ehrlicher Einschätzung: Was hat sich gelohnt? Was war rausgeworfenes Geld? Und was würde ich heute anders machen?
🧊 Die Maschine: Quickmill Andreja Top
Ich habe mich bewusst für eine klassische Zweikreiser-Maschine entschieden. Keine App, kein Display, kein Schnickschnack, nur solides Edelstahl und italienische Technik.
Vorteile
- Schnell einsatzbereit (Heat Exchanger)
- Hochwertige Verarbeitung
- Konstante Brühtemperatur
- Cold-Touch-Dampflanze
- Sieht einfach stark aus in der Küche
Nachteile:
- Lauter als manche Dualboiler (hab mich manchmal schon gefragt, ob nicht was kaputt ist, so laut)
- Kein PID, also keine exakte Temperatureinstellung
- Man muss die Maschine kennen, sie verzeiht wenig
Mein Fazit: Ich liebe sie. Aber wer total neu einsteigt, könnte sich mit einem Einsteigermodell wie der Sage Barista Express wohler fühlen. Wer schneller upgraden will, vielleicht mit der Rancilio Silvia oder der Lelit Anna.

⚙️ ⚙️ Die Mühlen: Niche Zero & Mahlkönig X54
Warum zwei Mühlen für Espresso? Weil jede ihre eigene Stärke hat – und beide mir den Alltag auf ihre Weise leichter machen.
☕ Niche Zero – Die Flexible
- Einsatzgebiet: Espresso, vor allem zum Probieren neuer Bohnen
- Vorteile: Single Dosing, superschnelles Umstellen, kaum Totraum
- Fazit: Ideal, wenn ich spontan andere Sorten ausprobieren will – kein Bohnenleerlauf, kein Restpulver, einfach Dosis rein, Mahlgrad anpassen, los geht’s.
⚙️ Mahlkönig X54 – Die Zuverlässige
- Einsatzgebiet: Espresso im Alltag mit „meiner Standardbohne“
- Vorteile: Konstantes Mahlgut, bequeme Timerfunktion, wenig Justieraufwand
- Fazit: Wenn sie einmal eingestellt ist, läuft sie, fast ohne Nachjustieren. Perfekt, wenn’s morgens schnell gehen muss oder ich mehrere Shots mit der gleichen Bohne ziehe.
Mit dieser Kombi hab ich beides:
➡️ Alltagstauglichkeit, wenn es schnell und verlässlich sein muss
➡️ Flexibilität, wenn ich testen, vergleichen oder rumspielen will
🧰 Zubehör, das mir den Alltag erleichtert
Man kann sich bei Kaffeezubehör echt verlieren, WDT, RDT, Spinner, Puckscreen, Tamper, Leveler, usw. … deshalb hier nur die Tools, die ich wirklich täglich nutze:
Bottomless Portafilter: Zeigt dir sofort, ob dein Shot „clean“ ist oder channeling hat
58 mm federbelasteter Tamper: Muss nicht teuer sein, aber solide
Siebträger-Abklopfkasten: Kein Rumgeklopfe am Mülleimer mehr
Digitale Waage (0,1g) mit Timer-Funktion: Für Mahlgut und Brew Ratio – Pflicht für reproduzierbare Ergebnisse
Milchkännchen mit gutem Auslauf: Für Latte Art und mehr Kontrolle beim Gießen.

☕ Bohnen, die ich aktuell feiere
Ich probiere gerne Neues – aber diese Röstereien haben mich in letzter Zeit überzeugt:
Schvarz Kaffee aus Düsseldorf: gerade der Chocolate Blend hat mich überzeugt, sehr schokoladig
Man vs machine aus München: William Mora hat sehr süß geschmeckt
19grams aus Berlin: der Wild at Heart war ebenfalls sehr schokoladig
Tipp: Lieber öfter kleine Mengen frisch kaufen, als große Tüten, die dann wochenlang rumstehen. Aroma verfliegt schneller als man denkt. Leider auch in Vakuumdosen.
🚫 Was ich mir hätte sparen können
Nicht alles war ein Volltreffer. Hier ein paar Dinge, die bei mir eher Staub als Kaffee sammeln:
Vakuum-Bohnenbehälter: Hübsch, aber nie wirklich frisch
Smarte Wasserfilter mit App: Umständlich, teuer, ich nutze einen guten Standardfilter
Tamperstation: bei mir tut es auch die Kante der Kommode, geht schneller und kostet nichts
💭 Fazit
Ein gutes Setup muss nicht teuer aussehen, sondern funktionieren. Es soll dir jeden Tag Freude machen, zuverlässig arbeiten und dir helfen, deinen Geschmack zu finden.
Wenn du neu einsteigst: Fang mit dem an, was du dir leisten kannst und bau Stück für Stück aus.
Wenn du schon ein bisschen weiter bist: Frag dich regelmäßig, was dir im Alltag wirklich hilft, und was nur „Instagram-Kram“ ist (davon gibt es wirklich viel zu viel).
Denn: Die beste Maschine bringt dir nichts, wenn du keinen Bock hast, sie zu benutzen.
Dein Setup soll zu deinem Leben passen, nicht umgekehrt.

